Wie berichtet, hatten Eon Kraftwerke Hannover im April beschlossen, das Landesberger Kraftwerk zum 1. Januar 2009 an Statkraft Markets GmbH (Oslo) zu verkaufen. Nach den Übergangsverhandlungen zwischen Betriebsrat und Statkraft gibt es keine Entlassungen. Auch die Ausbildung bleibt. Nach Angaben des neuen Standortleiters, Wolfgang Mönig (Minden / 42), übernimmt Statkraft Germany die tariflichen Vereinbarungen zwischen Betriebsrat und Eon bis 2010. Da läuft der Tarifvertrag aus und wird neu verhandelt.
„Robert Frank" ist mit der Trennung von seiner Lahdener „Mutter" Heyden" eigenständig. Die Organisationsstruktur wird neu geregelt. Das hängt eng mit der noch nicht abgeschlossenen Organisation von Statkraft Germany mit Zentrale in Düsseldorf und Einkaufszentrum in Knapsack-Hürth (Köln) zusammen: Wie sich die dortige Geschäftführungsstuktur etabliert, wird nach Mönigs Aussage Auswirkung auf mögliche neue Arbeitsplätze in Landesbergen haben. Frage ist, wie groß die Verwaltung wird.
Gewerbesteuern sollen weiter Kraftwerk-Standortgemeinden zufließen. Das ließ Anfang August Marketing Assistant Petra Jolitz (Düsseldorf) auf Nachfrage wissen. Nach dem 4,5-Milliarden-Deal zwischen Eon-Energie (München) und dem Energie-Konzern Statkraft hatte in den ehemaligen Eon-Kraftwerk-Standorten Sorge darüber geherrscht, ob Statkraft Germany Gewerbesteuer an Standortgemeinden zahlt oder ob das Geld nach Düsseldorf fließt. Grundsätzlich sei davon auszugehen, dass Gewerbesteuer in Landesbergen anfällt, hieß es. Landesbergern vereinnahmte bis 800 000 Euro jährlich. Bisher hat sie allerdings noch keine offizielle Mitteilung vor allem über die Gewerbesteuerhöhe. Verwaltungschef Walter Busse rechnet mit geringeren Beträgen wegen der Abschreibungschancen Statkrafts. Entsprechend zurückhaltend wird die Einnahme im Haushalt 2009 kalkuliert. Busse erwartet demnächst nähere Angaben aus Düsseldorf.
„Robert Frank" ist Teil eines Tauschpakets zwischen Eon und Statkraft von rund 4,5 Milliarden Euro. Danach wird Eon alleiniger Eigentümer von Eon Schweden. Der Konzern erwirbt die 44,6-prozentige Statkraft-Beteiligung an Eon Sverige. Im Gegenzug erhält Statkraft Eon-Aktien von 2,18 Milliarden Euro, Kraftwerksanlagen in Schweden wie 402 Wasserkraft- und fünf Heizwerke, in Deutschland zwei Gas- und elf Wasserkraftwerke, Anteile an zwei Biomassekraftwerken, einen strukturierten Gasliefer-und Stromliefervertrag sowie in Großbritannien ein Wasserkraftwerk.
„Ade Eon, hallo Statkraft": Am Tag des formalen Eigentumsübergangs holten Mitglieder der Kaftwerks-Belegschaft die Eon-Fahne ein und hissten die Statkraft-Flagge. Foto: Tarrasch