Das größte Problem seien die zweiachsigen „Güllebomber“, führte Ingenieur Karl- Heinz Schulte, der die Brücken geprüft hatte, in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde aus. „Wenn die beiden Achsen so eng beieinander sind, dass sie sich zeitgleich auf der Brücke befinden, sind wir mit 30 Tonnen Ladung schnell bei 45 Tonnen Gesamtgewicht. Dafür wurden die Brücken damals nicht gebaut.“
In den nächsten fünf Jahren sollen 19 Brücken saniert werden, in Einzelfällen ist ein Neubau geplant. In diesem Jahr sind dafür 49 000 Euro veranschlagt, 2020 sollen 30 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Bis 2025 sollen mehr als 425 000 Euro in die Sanierung der gemeindeeigenen Brücken investiert werden.
„Das ist die erste große Bestandsaufnahme aller Brückenbauwerke in der Gemeinde Stolzenau“, meinte Christoph Winkelhake, Leiter des Fachdienstes Tiefbau und Bauhof. Durchlässe seien nicht berücksichtigt, betonte Schulte: „Als Brücke gilt alles ab 2,50 Metern.“ Das Konzept sollte, so Winkelhake, im Idealfall mit dem Wirtschaftswegekonzept (in Arbeit) verquickt werden. „Womöglich gelangt man dann zu dem Schluss, dass man auf den einen oder anderen Weg und damit auch auf die Brücke verzichten könnte.“
WG-Vertreter Volker Speckmann regte einen Dialog mit den Landwirten an, bevor es zur Beschilderung der Brücken komme. Auch Heinrich Kruse (CDU) warb für eine öffentliche Info-Veranstaltung. Aber: Wo kein Kläger, da kein Richter, war sich der Ausschuss einig. „An die Tonnage-Begrenzung hält sich doch niemand; die werden weiterhin drüberfahren“, hieß es. Letztlich gehe es bei der Traglastbeschränkung hauptsächlich darum, die Gemeinde im Falle eines Unfalls aus der Schusslinie zu nehmen.