Unter dem Titel „RaumGewinn“ zeigt eine neue Multi-Media-Ausstellung anhand von fünf Beispielen aus dem ländlichen Raum Niedersachsens, wie positiv und bereichernd sich eine gelungene Freiraumplanung auf die Lebensqualität der Menschen vor Ort auswirkt. Die Spannbreite der ausgewählten Projekte reicht vom mehrere hundert Meter langen Holzsteg über die Salzwiesen im Butjadinger Wattenmeer bis zum kleinen Klostergarten in Schinna, der von Ehrenamtlichen gepflegt wird.
Ute Heitmüller zog in ihrer Begrüßung eine Parallele zu ihrem kleinen Fendt-Trecker, mit dem sie oft unterwegs ist. „Da muss man Zwischengas geben, um den nächsten Gang einzulegen“, unterstrich sie. Das sei beim Projekt Klostergarten auch nicht anders gewesen. Immer wieder habe man ausgekuppelt und geschaut. „Ab 2017 haben wir dann bei dem Projekt richtig Gas gegeben.“ Sie nannte den Klostergarten „klein und fein sowie brillant platziert“ und bedankte sich bei allen Offiziellen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt geplant und umgesetzt werden konnte sowie besonders bei den Ehrenamtlichen des Projektes „In Goorn kieken“, mit denen die Gruppe um Ina Eberle dafür sorgt, dass dieses Schmuckstück auch eines bleibt.Kirstin Albrecht, Regionalbeauftragte der Architektenkammer Niedersachsen, und Katharina Göbel-Groß, die bei der Architektenkammer für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, schilderten kurz Eckpunkte des Projekts und beschrieben, aufgrund welcher Kriterien der Klostergarten Schinna als eines von fünf beispielgebenden Projekten landesweit unter insgesamt 25 ausgewählt worden war. „Diese kleine Perle hat es uns angetan“, unterstrich Katharina Göbel-Groß. Die entscheidenden Aspekte wurden in Zusammenarbeit mit den Studierenden des Instituts für Landschaftsarchitektur der Leibniz-Universität Hannover unter der Leitung von Marcus Hanke und Professor Christian Werthmann in „Freiraumporträts“ von jedem Ort zusammengestellt. Dabei handelt es sich um kurze Filmdokumentationen, die einen lebendigen Eindruck davon vermitteln, welchen spürbaren Raumgewinn die einzelnen freiraumplanerischen Maßnahmen erzielen konnten. Ausführliche Informationen zu jedem einzelnen Projekt bieten Infotafeln sowie eine begleitende Broschüre.
Auf dem Hinweisschild des Klostergartens ist beispielsweise zu lesen: „Zu einem mittelalterlichen Kloster gehört immer auch ein Klostergarten. Wie der Garten am Benediktinerkloster Schinna aussah, was darin wuchs und wo er gelegen haben mag, ist jedoch nicht nachgewiesen oder überliefert. (...) Im Klostergarten Schinna orientiert sich die Pflanzenauswahl an historischen Vorbildern. Der neu entstandene Klostergarten soll ein Stück der klösterlichen Geschichte des Ortes abbilden, zeitgemäß interpretieren und Aspekte klösterlichen Lebens aufgreifen.
Architektin Johanna Sievers machte mit Begriffspaaren wie „Beten und Arbeiten“, „Nähren und Heilen“ oder auch „Ruhe und Besinnung“ deutlich, welcher „RaumGewinn“ mit dem Klostergarten-Projekt in Schinna erreicht wurde.