Die Flächen befinden sich überwiegend im Nienburger Südkreis und gehören so genannten Interessenforsten und Forstgemeinschaften. Somit war Dose, der den Beruf Förster von der Pike auf gelernt hat, bei den Eigentümern erster Ansprechpartner beispielsweise für die fachliche Planung und Durchführung von Aufforstungen.
„Wenn man im Wald etwas erreichen möchte, muss man mit den Waldeigentümern gut auskommen“, sagt Dose. Entsprechend seien ihm das Gespräch und der enge Austausch stets besonders wichtig gewesen. „Wichtig für mich bei meiner Arbeit in der Försterei Leese war mir, Freund in den Betreuungsforsten zu sein“, formuliert er den eigenen Anspruch und sein Credo zugleich. „Wir haben stets offen und sachlich diskutiert und immer Lösungen gefunden“, bilanziert er. Den Grundsatz, dass man gemeinsam stärker ist, machte sich Dose bei der seit zwölf Jahren stattfindenden Versteigerung von hochwertigem Eichenholz im Schaumburger Wald zu eigen.
Gemeinsam mit dem fürstlichen Forstamt Bückeburg und dem Kreisforstamt Spießingshol wechselten dort bei der jüngsten Auflage 900 Festmeter Eiche den Besitzer – etwa 40 stammten Dose zufolge aus der Stadtforst Rehburg. Seit zwölf Jahren gibt es darüber hinaus in Rehburg-Loccum eine Brennholzversteigerung. Der Wunsch, Förster werden zu wollen, reifte bei Dose schon in der Kindheit. Er wuchs auf einem Bauernhof in Reher in der Nähe von Hameln auf. „Unser Nachbar war Forstaufseher bei der dortigen Forstgenossenschaft und nahm uns Jungs öfter in denWald mit“, blickt der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder zurück.
Schließlich begann er am 1. August 1970 eine forstliche Ausbildung im Staatlichen Forstamt in Syke. Nach Abschluss der zweiten forstlichen Fachprüfung, die Dose sogar als Bester aller Teilnehmenden abschloss, wurde er 1976 Büroleiter im damaligen Staatlichen Forstamt Binnen. Nach weiteren Stationen, darunter auch in der Forstabteilung der früheren Bezirksregierung Hannover, bewarb er sich dann 1991 erfolgreich um die Stelle als Revierförster in Leese. „Ich wollte unbedingt draußen arbeiten“, berichtete Dose. Ein unabhängiger Gutachter hatte den von ihm betreuten Wäldern 2018 einen guten Pflegezustand bescheinigt.
Auf den viel zu nassen Sommer 2017 und den Sturm „Friederike“ vor fast zwei Jahren hätte er dagegen gerne verzichtet. „Die durch den Sturm „Friederike“ und die extrem trockenen Jahre 2018 und 2019 mit Borkenkäfern ausgelösten Waldschäden haben ein Ausmaß angenommen, das ich zuvor nicht kannte“, so Dose.
Bei seiner offiziellen Verabschiedung im Forstamt Nienburg gestern gab es eine besondere Überraschung. Der frühere Leeser Bürgermeister und amtierende niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne schaute vorbei. Dose möchte in den kommenden Wochen mit seiner Ehefrau Rita nach Binnen ziehen. Er möchte im Ruhestand nach eigenen Worten unter anderem wieder mehr schwimmen und in die Sauna gehen. Dem Wald wolle er allerdings treu bleiben.