Da war es am Sonntag nur ein schwacher Trost, mit einem derart gebeutelten Kader beim Tabellendritten FC Sulingen bis zur 90 Minute ein 1:1 zu halten, um dann in der Nachspielzeit noch eine Rote Karte (Pascal Bierhals nach Hand auf der Torlinie) und den fälligen Strafstoß zum 1:2 zu kassieren. Viel schlimmer als die Niederlage und der Platzverweis wiegt allerdings die wahrscheinlich schwere Verletzung von Linksverteidiger Maximilian Stute. In der 38. Minute fiel ihm ein Gegenspieler im Zweikampf auf das Standbein, das linke Knie knickte weg und verdrehte sich. Stute: „So ganz genau weiß ich auch nicht mehr, wie es passiert ist, aber es tat auf einmal richtig weh.“ Für ihn ging es danach mit der Trage vom Feld, weil ein Auftreten nicht möglich war.
Der 23-jährige Neuzugang aus Marklohe erkämpfte sich im Laufe der Hinrunde schnell einen Stammplatz auf der linken Seite und verdrängte mit seiner körperbetonten Spielweise gar Spielertrainer Lukas Swiatkowski aus der Startelf. Er stand in 16 Partien 1198 Minuten auf dem Feld und schoss bereits ein Tor für den RWE. Swiatkowski: „Maxi hat sich gut gemacht, ist fast bei jedem Training, haut sich immer rein und kommt im Team super an mit seiner Art. Wir hoffen, dass es nichts mit dem Kreuzband ist und er in der Wintervorbereitung wieder dabei sein kann.“ Stute ließ sich noch am Sonntagabend im Krankenhaus untersuchen.
„Mit den Knochen ist nichts. Ich muss jetzt schnell einen MRT-Termin machen und dann wird geschaut, ob und wie viele Bänder betroffen sind. Erstmal bin ich jetzt jedenfalls auf Krücken angewiesen“, sagte der 23-Jährige gestern im HARKE-Gespräch.
Die Estorfer beklagen damit schon ihre dritte schwere Verletzung in dieser Saison. Vor Stute fielen schon Christoph Knake (Knöchel, Knie) und Steffen Masbruch (Bänderriss im Knöchel) langfristig aus. Swiatkowski: „Zum Glück ist jetzt erstmal Winterpause und unsere ganzen angeschlagenen und verletzten Spieler können sich regenerieren. Sonntag mussten wir schon Jan-Imo Retzlaff aus der Zweitvertretung hochziehen, um überhaupt zweimal wechseln zu können.“