Die Misere: Der rund 260 Mitglieder zählende Verein muss nicht nur 61 000 Euro an Zuschüssen ans Land zurückzahlen. Eine Summe, die nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg fällig ist und die nicht einkalkuliert war. Willi Heinekings Versprechen, die 61 000 Euro aus eigener Tasche zu zahlen, wird wohl nicht eingelöst. Kassenwart Gerhard Dieckhoff: „Wir haben keine schriftliche Bestätigung vorliegen. Es ist nun mal so. Wir können nicht damit dienen."
Außerdem hat der Verein noch Verbindlichkeiten in Höhe von 337 728 Euro für den „Mühlengasthof". Doch die Pachteinnahmen fehlen. Dem jetzigen Pächter hat der Verein wegen ausgebliebener Pachtzahlungen in Höhe von 10 000 Euro fristlos gekündigt. (Die Harke berichtete Dienstag). Der Vorstand sucht nun einen neuen Pächter. Einen Interessenten hat der Verein bereits. Ob er zusagt, ist offen. Außerdem kann dieser den „Mühlengasthof" nicht vor Oktober übernehmen.
Die Entlastung des Vorstandes wurde wegen der Ungewissheit der Zuschussrückzahlung auf Antrag des Vorstandes auf der Tagesordnung gestrichen. „Eine Stundung beziehungsweise Ratenzahlung wird der Heimatverein auf jeden Fall bekommen", sagte Dieckhoff. „Die Chancen auf eine befristete Niederschlagung stehen nicht schlecht." Das bedeutet: Die 61 000 Euro müssen erst einmal nicht zurückgezahlt werden. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs von Gerhard Dieckhoff und Gunter Rahlfs am 18. Februar mit Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke im Niedersächsischen Landtag. „Uns wurden aber wenig Chancen eingeräumt, dass die Rückzahlung ganz wegfällt", sagte Dieckhoff. „Das Thema kann in drei oder fünf Jahren wieder auf den Tisch kommen." Jetzt hofft der Verein, auch Aufschub für die nächste große Zahlung zu erhalten: Im Mai ist die seit drei Jahren von der Gemeinde Landesbergen ausgesetzte Rate von 2666 Euro für ein zinsloses Darlehn fällig. Denn der Verein schuldet der Gemeinde noch 230 081 Euro. 2010 und 2011 müssen jeweils 8000 Euro und 2012 10 000 gezahlt werden, ab 2014 dann bis 2027 jährlich 17 040 Euro. „Dunkle Wolken ziehen auf. Es ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Es wird ein schwieriges Jahr für den Verein", sagte Dieckhoff. „Wir hoffen, dass die Gemeinde Landesbergen uns nochmals entgegenkommt. Das ist ein Hilferuf des Heimatvereins." Dieckhoff rief dazu auf, über die Misere fair zu diskutieren. „Wir wollen Willis Lebenswerk nicht kaputtreden." Er machte deutlich, dass der 1998 vom Verein gekaufte und sanierte „Mühlengasthof" eine Million Euro gekostet hat.
Stellvertretender Samtgemeindebürgermeister Fritz-Karsten Hüneke gratulierte Brigitta Schöpe zu ihrer Wahl. Sie habe ihre Aufgabe hervorragend gemeistert und den Verein in einer schwierigen Zeit über alle Klippen geführt - „und die waren nicht unerheblich. Ich bin überzeugt, dass es vorangeht und wir zu einer einvernehmlichen Lösung kommen." Stellvertretender Bürgermeister Carsten Niemeyer: „Wir sind dankbar, dass der Verein weiter funktioniert. Der Vorstand hat ein schweres Amt übernommen. Der Heimatverein war in all den Jahren für die Gemeinde wichtig, auch wenn es mal Spannungen gab. Er tut viel für die Gemeinde. Ich bin überzeugt, dass der Rat dem Verein weiterhin gewogen sein wird. Wenn der ‚Mühlengasthof' wieder verpachtet ist, sind die meisten Probleme geschultert." Samtgemeindebürgermeister Walter Busse lobte den „Mut und den Willen" des Vorstandes, die schwierigen Vereinsgeschäfte zu führen.
Der Vorstand bleibt unverändert: stellvertretende Vorsitzende ist Gisela Dolezal, zweiter stellvertretender Vorsitzender Volkhart Kieper und Kassenwart Gerhard Dieckhoff.
Stellvertretender Samtgemeindebürgermeister Fritz-Karsten Hüneke gratulierte Brigtta Schöpe zur Wahl. Foto: Hildebrandt