„Ein tolles Ergebnis“, strahlte Beckmeyer, der ins „Hotel zur Post“ in Stolzenau gekommen war, wo die Ergebnisse auf Leinwand präsentiert wurden. „Ich habe mir zwei Drittel der Stimmen, vielleicht 70 Prozent gewünscht. Dass es nun fast 79 Prozent geworden sind, freut mich natürlich sehr.“ Den höchsten Stimmenanteil aller Bürger, die wählen gegangen sind, nämlich 85,61 Prozent, bekam Beckmeyer erwartungsgemäß in seiner Heimatgemeinde Stolzenau; Beckmeyer kommt aus Nendorf. In Leese waren es 81,22 Prozent, in Estorf 74,75 Prozent, in Landesbergen 74,41 Prozent und in Husum 68,59 Prozent.
Die Stimmzettel zur Samtgemeindebürgermeisterwahl wurden als Erstes ausgezählt. Gegen 18.45 Uhr würden die ersten Ergebnisse eintrudeln, hatte Wahlleiter Claus Harmening angekündigt, und so war es dann auch. Um kurz vor 19 Uhr waren bereits 13 der 23 Wahlbezirke ausgezählt, schon da lag Beckmeyer bei über 70 Prozent. Doch dann ging es nur langsam voran, erst rund eine Stunde später war mit dem Briefwahlbezirk Gemeinde Stolzenau der letzte aller 23 Wahlbezirke ausgezählt und Beckmeyer durfte sich feiern lassen.
Stehende Ovationen gab es von Familie und Freunden, Noch-Arbeitskollegen des Finanzamtes Detmold, SPD-Genossen und Kommunalpolitikern anderer Parteien in der Samtgemeinde; sie alle hatten Beckmeyer unterstützt. Einen dicken Kuss drückte Beckmeyer seiner Lebensgefährtin Doris Berling auf, bevor Noch-Verwaltungschef Bernd Müller seinem Nachfolger gratulierte und ihm einen Blumenstrauß überreichte. Hart, aber schön, sei die Arbeit, sagte Müller: „Genieß es!“
„Wenn ich in die Gesichter hier schaue, weiß ich, was ich zu tun habe: Arbeiten! Und das werde ich ab dem 1. November auch tun“, rief Beckmeyer. Insgesamt gingen in den 23 Wahlbezirken in der Samtgemeinde Mittelweser 7212 von 12 777 Wahlberechtigten an die Wahlurne, was einer Wahlbeteiligung von 56,44 Prozent entspricht. 190 Stimmzettel waren ungültig. Die Bürgermeisterwahl in der Samtgemeinde Mittelweser war kreisweit die einzige Wahl eines Hauptverwaltungsbeamten. Sie war notwendig, weil der bisherige Amtsinhaber Müller sein Amt zum 31. Oktober vorzeitig niedergelegt hat.