„Die Ehrenamtlichen sorgen dafür, dass es wie geschmiert läuft“, sagte Landrat Detlev Kohlmeier. „Ein Prosit auf das neue Jahr“, sang der Männergesangverein. Dann ein Tusch vom Feuerwehrmusikzug Landesbergen, der den ganzen Abend für Musik sorgte:
Bürgermeisterin Heidrun Kuhlmann und Sportausschussvorsitzender Uwe Hotze drückten 32 Kindern und Jugendlichen Urkunden für ihre Erfolge in die Hand, danach waren Dutzende Erwachsene an der Reihe. So stieg die Fußball-E-Jugend der JSG Landesbergen in die Kreisliga auf, die Jugendgruppe des DRK Landesbergen siegte im Kreiswettbewerb, und die Jugendgruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe Landesbergen wurde Vizemeister im Landeswettkampf.
Kuhlmann ging in ihrem Rückblick und Ausblick auf die Hormannsche Kurve ein, die im Frühjahr umgebaut wird.„Die positive Resonanz geht weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus.“ Kuhlmann dankte den Bürgern, die Ideen für die Gestaltung des freien Geländes in der Dorfmitte geliefert haben. „Die begleitenden Planungsbüros haben schon einen ersten Entwurf darauf erstellen können. Auch im Gewerbegebiet Ost tut sich was. Wir freuen uns auf den ersten Betrieb auf der anderen Seite der Brokeloher Straße.“
Kuhlmann wies auf das „großartige“ Vereinsleben in Landesbergen hin. „Wer hier nichts für seine Freizeitgestaltung findet, ist selbst schuld.“ Sie kritisierte, dass durch den Kiesabbau Ackerland verschwindet und somit auch Steuereinnahmen für landwirtschaftliche Flächen. Die meisten Flächen seien danach dem Naturschutz gewidmet. Ein finanzieller Ausgleich sei somit nicht gegeben. Homeoffice werde künftig für den ländlichen Raum immer mehr Bedeutung haben, ist Kuhlmann überzeugt. Deshalb sei der Ausbau des Breitbandnetzes wichtig. Die Bürgermeisterin gratulierte dem Ortsverband Landesbergen der Johanniter- Unfall-Hilfe zum 50-jährigen Bestehen.
Ein Lob für die neuen Pächter des „Mühlengasthofes“ Jürgen Meier und Attila Vestalen: „Die beiden haben nach all den Pannen und Pleiten den Laden ziemlich schnell in den Griff bekommen.“ Die Patenschaft mit Parsau besteht 40 Jahre. „Das heißt 40 Jahre Freundschaft“, sagte Kuhlmann.
Der Parsauer Heinz Krüper war bereits das 45. Mal dabei. Er hatte 1978 als Ratsherr den Patenschaftsvertrag mit unterzeichnet und wurde nun für sein Patenschaftsengagement besonders geehrt. Uwe Hotze lobte besonders die Rettungsdienste und die Tennisdamen, die wieder die Gäste bewirteten.
Frida und Anneliese nahmen wieder Begebenheiten aus Landesbergen auf die Schippe. Landrat Kohlmeier ging auf die Landesberger Ortsmitte ein, die mit leerstehenden Häusern und freien Flächen keinen guten Eindruck machte. „Der Anblick hat mich nicht begeistert“, sagte er. „Eine neue Mitte soll entstehen. Sogar der Ministerpräsident guckt sich die Hormannsche Kurve an – was für ein starkes Signal. Die Aufbruchstimmung ist gelungen.“ Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers lobte in ihrem Grußwort das ehrenamtliche Engagement der Landesberger. „Das Ehrenamt ist hier stark ausgeprägt.“
Q.: Die Harke (14.1.2019)
Ohne Zuschüsse vieles nicht möglich: Samtgemeindebürgermeister Jens Beckmeyer will mehr Geld für die Kommunen / „Landesbergen eine starke Gemeinde“
Dank hoher Zuschüsse vom Land können in der Samtgemeinde Mittelweser viele Projekte verwirklicht werden, die ohne die Förderung nicht möglich wären. Darauf hat Jens Beckmeyer (SPD), Bürgermeister der Samtgemeinde Mittelweser, beim Neujahrsempfang der Gemeinde Landesbergen hingewiesen. Beckmeyer nannte als Beispiel den Umbau der Hormannsche Kurve, der ohne Zuschuss nicht möglich wäre. Zugleich appellierte er, den Kommunen grundsätzlich mehr Geld zukommen zu lassen.
„Ich hielte eine solide Grundausstattung im Bereich der Finanzen für alle Kommuen für wichtiger“, sagte er. „Eine ausreichende finanzielle Ausstattung aller Kommunen stellt aus meiner Sicht eine unabdingbare Voraussetzung dar, damit wir unsere kommunalen Angelegenheiten selbst verwalten und unsere Aufgaben gut erfüllen können“, fuhr Beckmeyer fort. „Eine mangelnde Finanzausstattung wird dazu führen, dass die politischen Ränder erstarken, wenn sogenannte freiwillige Leistungen in diesen Gemeinden gekürzt werden müssen.“ Wie schlecht es um die Finanzen steht, machte Beckmeyer deutlich: „Die Samtgemeinde Mittelweser und die Gemeinden Estorf, Husum und Stolzenau befinden sich in der Haushaltskonsolidierung. Das bedeutet, dass wir Aufgaben auf den Prüfstand stellen müssen, von den freiwilligen Leistungen bis hin zu der Frage, welchen Standard wir uns in diesen Gemeinden noch leisten können.“ Landesbergen stehe allerdings gut da, so Beckmeyer. Dank der guten Wirtschaftslage seien die Steuereinnahmen im vergangenen Jahr nochmals gestiegen. Der Haushalt der Gemeinde Landesbergen habe sich deutlich verbessert. „Landesbergen ist eine starke Gemeinde.“
Die Grundstücksverhandlung für den Neubau des Feuerwehrhauses in Landesbergen befinde sich in der Endphase. Für die Kiesseen in der Samtgemeinde Mittelweser, einem der größten Abbaugebiete Norddeutschlands, solle ein Nachfolgekonzept entwickelt werden. Beckmeyer rief dazu auf, Ideen zu liefern. Ein Schwerpunkt in der Samtgemeinde Mittelweser sei die Kinderbetreuung. 700 Plätze gebe es in den zwölf Kitas und Krippen. „In der nächsten Woche werden wir die Einweihung der Erweiterung der Kita in Husum feiern, und auch für Landesbergen wird es darum gehen, das Erweiterungspotenzial vor Ort auszuloten und umzusetzen“, sagte Beckmeyer.
Der Wirtschaftsstandort solle gestärkt werden. Im neuen Gewerbegebiet Landesbergen- Ost sei die erste Gewerbefläche verkauft worden. Des Weiteren wollen die Samtgemeinden Mittelweser und Steimbke in die gemeinsame Planung für ein Industriegebiet an der B 6 einsteigen. Beckmeyer nannte zwei erfolgreiche Unternehmerinnen aus der Samtgemeinde: Sylke Herse vom Bickbeernhof in Brokeloh und Britta Ronnenberg von der Raiffeisen Agil Leese. Herse sei es mit ihren Produkten wieder gelungen, vom Ministerpräsidenten als kulinarische Botschafterin Niedersachsens ausgezeichnet zu werden. Ronnenberg führe ein bedeutendes, innovatives Unternehmen. Ihre Genossenschaft engagiere sich im Klimaschutz und mit Betreuungsdienstleistungen. Beckmeyer lobte die vielen Bürger, die sich für das Gemeinwohl engagieren. „Vieles, was die Gemeinde Landesbergen lebens- und liebenswert macht, geht auf ihr Handeln oder ihre Initiativen zurück. Ehrenamtlich Engagierte sorgen für ein lebendiges Vereinsleben, sie helfen Bedürftigen, sie wirken in der Nachbarschaft. Sie praktizieren Solidarität und stärken den Zusammenhalt in unserem Ort.“
Q.: Die Harke (14.1.2019)